Henriette-Friederike begann ihre gestalterische Laufbahn an der Akademie Mode Design (AMD) in Hamburg. Schnell wurde ihr der gestalterische Rahmen zu klein, sodass sie sich schnell für das konzeptuelle gestalterische Arbeiten interessieren. Die Gestaltung von Textilien begriff sie als eine Sprache, ein Kommunikationstool. Ihre Abschlusskollektion «B-Zirk – eine Bekleidungssiedlung» versteht sie als Ausgangspunkt dieser Einstellung und Richtung innerhalb der Gestaltung. Nach einem Quereintieg in ein Bachelorstudium an der Zürcher Hochschule der Künste in der Vertiefung Style & Design sowie eines anschliessendem Master of Arts in Design, Field of Excellence Ereignis, festigte sich ihre konzeptionelle Sichtweise auf Gestaltung.

Als Freischaffende Kostüm- und Modedesignerin legt sie Wert auf reflektierte gestalterische sowie strategische Entscheidungen, die einem Produkt oder Kleidungsstück eine Tiefe geben, eine Methaebene an Bedeutungszusammenhängen und Konnotationen, welche über die Form, Farbe und Textur hinaus gehen. Produkte können durch Berücksichtigung spezifischer Strategien und Methoden sehr viel mehr als lediglich den ästhetischen Ansprüchen des Zeitgeistes zu genügen. Sie haben dadurch die Möglichkeit zu kommunizieren, ein Auslöser zu sein um Denkprozesse anzukurbeln, zu provozieren, etwas sichtbar zu machen, zu enttabuisieren et cetera.

Innerhalb ihrer Lehrtätigkeit ist dies ein Schwerpunkt in der Vermittlung von Gestaltung. Mit Hilfe von Lehrtools lernen die Studierenden die Grundlagen eines gestalterischen Prozesses, der Methodologien und Strategien, die zur Entwicklung von Produkten in einem konzeptuellen Sinne wichtig sind. Die Prozessbegleitung spielt dabei eine übergeordnete Rolle, da Erkenntnisse gewonnen werden, welche die Individualität und Projekt Abhängigkeit eines jeden Prozesses herausstreichen. Gestaltung funktioniert nicht in einem linearen Verständnis, sondern ist oftmals wirr und unstrukturiert. Es ist eine ständige Suche und ein permanentes Finden in einem Dschungel von Möglichkeiten indem sich neue Strukturen, Zusammenhänge und Logiken ergeben.